Wo einst Waggons gefertigt wurden und das Naturschauspiel des Rheinfalls direkt vor der Tür liegt, ist ein neues, offenes Quartier für Arbeit, Wohnen und Begegnen entstanden. Bestehende Arbeitsplätze blieben bewusst erhalten und Angebote für neue Arbeitsplätze wurden geschaffen – für eine Vielfalt, die dem einzigartigen Standort Rechnung trägt.
Von dieser Entwicklung profitiert auch die Gemeinde Neuhausen, denn das SIG Areal am Rheinfall hat sich zum neuen, pulsierenden Knotenpunkt zwischen Ortszentrum und Tourismus gewandelt – mit grossem Angebot an Wohn- und Freiräumen sowie einer spannenden Infrastruktur für Unternehmen aus der Region und der ganzen Schweiz. Dank der SBB Haltestelle Neuhausen am Rheinfall ist das SIG Areal am Rheinfall ausserdem perfekt an den öffentlichen Verkehr angebunden. Mit dem Projekt Gründerbaum wurde der erste Schritt im Transformationsprozess des SIG Areals am Rheinfall 2018 abgeschlossen. Die Geschichte und Entwicklung des SIG Areals am Rheinfall geht aber weiter – über Generationen hinweg.
Der Eingang zum Areal beim Industrieplatz ist nun permanent geöffnet und eine neue, moderne Signaletik mit Arealplänen, Pylonen und plakativen Fassadenbeschriftungen sorgt für eine optimale Besucherführung. Parallel geht der Innenausbau im Gebäudekomplex Grünerbaum voran. Die Muster-Loftwohnung ist fertig eingerichtet und kann besichtigt werden.
Mit der Testplanung für die Präzisierung der im Leitbild formulierten Ziele wird der Transformationsprozess initiiert. Das Ziel ist, auf dem rund 120’000m² grossen, bislang geschlossenen Industrieareal eine ausgewogene, spannende Mischnutzung zu schaffen – ein freundliches Quartier für Arbeit, Wohnen, Bildung und Freizeit.
Erarbeitung eines Leitbildes für die Gesamtplanung des SIG Areals am Rheinfall.
Die SIG Gemeinnützige Stiftung übernimmt das Areal am Rheinfall im Sinne eines langfristigen Engagements von der SIG – um an diesem einzigartigen Ort in Neuhausen ein neues, attraktives und lebendiges Quartier zu schaffen.
Die SIG Holding AG firmiert um in SIG Combibloc Group AG und ist bis heute einer der führenden Hersteller von Kartonpackungen und Füllmaschinen für Getränke und Lebensmittel.
Heute gehört das Unternehmen zur kanadischen Private Equity Gesellschaft Onex Corporation und zählt rund 5000 Mitarbeitende in über 40 Ländern. Der Hauptsitz sowie eine von 10 Produktionsstätten liegen nach wie vor in Neuhausen am Rheinfall.
SIG allCap, zuständig für die Entwicklung und Produktion von Verschlüssen, nimmt die operative Geschäftstätigkeit auf. Mit den wiederverschliessbaren Verschlüssen «combiSwift», «combiSmart», «combiCap» und „domeTwist“ werden immer wieder absolute Weltneuheiten auf den Markt gebracht, die auf dem Industrieareal am Rheinfall entwickelt und gefertigt werden.
Erstmals beziehen externe Firmen Räumlichkeiten auf dem SIG Areal am Rheinfall – zum Beispiel Fiat, Curtiss-Wright Antriebstechnik oder Häni-Prolectron. Heute zählt das Areal rund 50 Mieter, die insgesamt 1100 Arbeitsplätze bieten.
Mit der Akquisition der PKL Papier- und Klebstoffwerke Linnich erfolgt der Einstieg in die Verpackung von flüssigen Lebensmitteln, wie zum Beispiel Milch, Saft, Suppen und Saucen. Ein erfolgversprechender Schritt, denn seit dem Zweiten Weltkrieg sind die Getränkekartons am Boomen.
Die SIG Gemeinnützige Stiftung wird gegründet – mit dem Zweck, Vorhaben und Institutionen gemeinnütziger Art zu unterstützen und kulturelle sowie erzieherische Belange zu fördern.
Neu werden auf dem SIG Areal am Rheinfall auch Elektrofahrzeuge produziert – dies bedingt durch die langen betriebsinternen Transportwege aufgrund der enormen Grösse der Fabriken. Jahrzehnte später wird deutlich: Am Rheinfall war man der Zeit voraus, denn den Trend zur Elektromobilität hatte man schon in den Dreissigern erkannt.
Auf dem Areal werden ab sofort auch Verpackungsmaschinen entwickelt – für die Verpackung von Schokolade, Suppenwürfel, Gebäck und Butter.
Durch den Aufbau neuer Unternehmenszweige und die Errichtung weiterer Fabrikhallen dehnte sich das Areal bislang laufend aus – von nun an erfährt es eine verstärkte Verdichtung und Konsolidierung.
Endlich erhält die Waggonfabrik einen eigenen Bahnanschluss – mit der neu eröffneten Bahnlinie von Schaffhausen nach Eglisau. Bislang mussten die fertigen Bahnwaggons immer mit Fuhrwerken zum Bahnhof Schaffhausen gebracht werden. Zur Zeit der Fabrikgründung existierte in der Schweiz nämlich lediglich die Bahnstrecke von Basel Richtung Strassburg und die Spanisch-Brötli-Bahn zwischen Zürich und Baden. Erst mit der Annahme des schweizerischen Eisenbahngesetzes bildete sich allmählich ein umfassendes Eisenbahnnetz.
Das Unternehmen ändert seinen Namen in Schweizerische Industrie-Gesellschaft (SIG). Bis zum Jahrhundertwechsel entwickelt und vergrössert sich das Fabrikareal sehr stark.
Neu werden am Rheinfall auch Handfeuerwaffen entwickelt und produziert – Militärgewehre, Säbel, Bajonette und später auch Pistolen. So setzt schon bald die Schweizer Armee offiziell auf die Waffen, die hier in Neuhausen entstehen.
Friedrich Peyer im Hof, Conrad Neher und Heinrich Moser gründen die Schweizerische Waggon-Fabrik mit dem Ziel, für die aufkommenden Eisenbahngesellschaften Bahnwagen zu produzieren – zu dieser Zeit noch komplett aus Holz. Im Frühling wird auf dem Hochplateau am rechten Ufer des Rheinfalls mit dem Bau der Fabrik begonnen. Bereits zwei Jahre später werden die Waggons an der Weltausstellung in Paris ausgezeichnet.
Mit der Gründung der Neher’schen Eisenwerke Laufen wird die Industrialisierung in Neuhausen eingeleitet.
Bereits in römischer Zeit befindet sich direkt am Rheinfall eine rege genutzte Umladestation.